aBeR wArUm DeNn LeHrAmT
Wie in Tag 1 – also dem vorletzten Beitrag – erwähnt, bin ich Studentin. Ich studiere Fremdsprachen mit Schwerpunkt auf Lehramt.
Hier nun eine Liste der Top 3 Reaktionen, die ich normalerweise bekomme, wenn ich sage, ich will Lehrerin werden:
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1. oH dA hÄtTe iCh jA gAr kEiNE LuSt
2. aBeR diE sChÜlEr wErDeN diCh mObBeN
3. wArUm dEnN NiCht dOlMeTsChErIn oDeR sO wEnN dU fReMdSpRaChEn sO sEhR mAgSt?
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Natürlich gibt es da mehr und zwischendurch auch Positives.
Aber diese drei Reaktionen bekomme ich relativ oft. Deswegen will ich diesen Beitrag nutzen, um darüber nachzudenken und klare Antworten für mich zu finden.
Nicht, um mich vor anderen zu rechtfertigen.
Auch nicht, um andere von meiner Sichtweise zu überzeugen.
Es geht allein darum, es für mich selbst zu begründen. Weil ich mir selbst noch zu oft die Frage stelle, ob ich die richtige Wahl für meine Zukunft getroffen habe, ob ich das wirklich will.
Das ist beim Nachdenken herausgekommen:
1. Diese Aussage kommt meistens im Zusammenhang damit, dass man den ganzen Tag mit pubertierenden Teenagern verbringt, die lernfaul und respektlos seien, was ich zwar sehr gut verstehen kann, aber nicht so sehen will. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten alle gerne gut in der Schule wären. Dass einige es nicht schaffen, weil man ihnen nicht richtig hilft, weil man ihr Interesse am Fach nicht geweckt hat und/oder weil sie einfach überfordert sind mit dem Stress und den ganzen anderen Sachen, die sie so machen müssen. Klar ist es nicht so einfach, diese Probleme zu lösen, weil eine große Gruppe von Schülerinnen und Schülern voller unterschiedlicher Bedürfnisse sein kann. Aber ich würde es gerne versuchen, weil ich das Gefühl habe, dass man mit Empathie mehr erreichen kann als mit Druck.
2. Als ich mein Eignungs- und Orientierungspraktikum gemacht habe (für alle Lehramtsstudenten/innen sehr empfehlenswert übrigens, vielleicht schreibe ich mal darüber!), hatte ich nicht den Eindruck, dass die Lehrer(innen) damit konfrontiert waren. Natürlich muss man zeigen, dass man die Kontrolle hat, um – insbesondere von den Kleinen – als Autoritätsperson wahrgenommen zu werden. Aber sobald man irgendwie seinen Weg gefunden hat, das zu tun, sollte das kein (großes) Problem mehr sein.
3. Tatsächlich habe ich das auch in Erwägung gezogen. Aber ich habe während des Studiums gemerkt, dass ich mehr Spaß daran hätte, zu lehren, als Texte Wort für Wort zu übersetzen. Ich will andere begeistern für die zwei Sprachen, für die ich selbst Leidenschaft empfinde. Ich will sie dazu motivieren und ihnen dabei helfen, sich zu verbessern, nicht weil ihre Note davon abhängt, sondern weil ich weiß, dass sie zu mehr fähig sind als sie zeigen und weil sie selbst interessiert sind. Wenn ich auch nur ein paar davon überzeugen kann, wie wunderschön Französisch und Spanisch sowohl in der Sprache als auch in der Kultur sind, dann würde ich mich freuen. Die Art von Freude, die man einfach spürt, wenn man jemanden für etwas begeistern kann, was man selbst liebt und sehr gerne macht.
Antwort 3 ist der Grund, warum ich mich für Lehramt entschieden habe.